
Chronik des Schützenkreis Vaihingen Enz
Am 22. November 2024 haben sich der alte Schützenkreis Ludwigsburg und der Schützenkreis Vaihingen zusammengeschlossen, um eine starke, vereinte Gemeinschaft für die Schützen in unserer Region zu bilden.

v.links: Siegfried Brunner, Jürgen Treffinger, Jörg Röther, Jürgen Grimm, Bernhard Weigmann, Calogero Morello, Uwe Laszak,Maximilian Wiesinger, Werner Ruf, Dieter Fritz
Am 29.01.2025 waren 44 Schützenvereine und 4994 Mitglieder im Schützenkreis Neckar-Enz organisiert.
Die Gründung des Schützenkreises Neckar-Enz markiert einen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung des Schützenwesens in unserer Region. Wir sind überzeugt, dass dieser Zusammenschluss neue Möglichkeiten schafft und eine noch engere Zusammenarbeit zwischen den Schützenvereinen fördern wird. Gemeinsam möchten wir die Traditionen des Schießsports bewahren und gleichzeitig neue Impulse setzen.

Chronik des Schützenkreis Vaihingen Enz
Im Schützenkreis Vaihingen-Enz organisierten sich 14 Schützenvereine mit rund 2000 Schützen.


Wenn er auch über eine nur recht kurze Tradition verfügte, so musste der Schützenkreis Vaihingen in den nun zurückliegenden 50 Jahren seines Bestehens doch schon einige gewaltige Klippen umschiffen. Die schwierigste davon ohne Zweifel während der Wirren der Kreisreform. Die in jahrzehntelanger Kameradschaft zusammengeschweißten Mitgliedsvereine des Kreises Vaihingen beschlossen damals, auf jeden Fall und so lange es nur irgendwie geht, in ihren alten Grenzen zusammen-zubleiben. Und allen Unkenrufen zum Trotz bestand diese Vereinigung als eine der ganz Wenigen unter der Bezeichnung des ehemaligen Landkreises Vaihingen bis zum Zusammenschluss zum Schützenkreis Neckar-Enz und konnte im Jahr 2004 sogar das 50jährige Jubiläum feiern. Während die meisten der im Schützenkreis Vaihingen zusammengeschlossenen Vereine bereits in den Jahren 1923 / 1924 aus der Taufe gehoben wurden, erfolgte die Gründung des Kreisverbandes erst nach dem 2. Weltkrieg. Genau am 7. März 1954 taten sich unter massgeblicher Führung der Schützenvereine aus Sersheim, Hohenhaslach und Mühlacker eine Anzahl von Sportschützen zur konstituierenden Sitzung des Schützenkreises Vaihingen zusammen.
Die Gründungsversammlung fand auf Einladung und unter der Leitung des bereits ein Jahr zuvor zum Unterländer Bezirksoberschützenmeister gewählten unvergessenen Arnold Blass im Gasthaus “ Zum Adler“ in Sersheim statt. Unser Ehren-Kreisoberschützenmeister Wilhelm Müller berichtet, dass die Hohen-haslacher Schützen in Ermangelung eines fahrbaren Untersatzes damals sogar auf “ Schusters Rappen“ den Weg nach Sersheim bestritten. Die aus Mühlacker seien mit dem Fahrrad „angereist“. Dort sei man auf eine große Anzahl von Gleichgesinnten getroffen, wobei sich insbesondere die älteren Schützenkameraden über das Wieder-sehen mit ihren alten Freunden freuten, die sie teilweise noch von der Zeit vor dem Kriege kannten und in vielen Fällen seither auch nicht mehr gesehen hatten. Zusammen mit Gustav Weiberle hatte Wilhelm Müller zwei Jahre zuvor auch an der (Wieder-) Gründungs-versammlung des Württembergischen Schützenverbandes teilgenommen. Für ihre besonderen Verdienste um denWiederaufbau der Schützenvereine in den Nachkriegsjahren wurden beim Bezirksschützentag 1956 in BacknangWilhelm Müller (Hohenhaslach), Karl Mößner (Illingen), Wilhelm Bucher (Oberderdingen), Christian Daniel(Mühlacker) und Adolf Brodbeck (Knittlingen) mit dem Ehrenschild des Württ. Schützenverbandes ausge-zeichnet.
Zum ersten Kreisoberschützenmeister wurde in Sersheim Wilhelm Müller (Hohenhaslach) gewählt, der das Amt bis zum Jahre 1961 bekleidete und auch heute noch dem Kreisausschuss angehört. Von1961 bis 1963 führte der Maulbronner Karl Mößner den Kreisverband an, während von 1963 bis zu seinem auf eigenen Wunsch erfolgten Ausscheiden 2003 Heinz Schmollinger (Maulbronn) über 40 Jahre lang dem dem Schützenmeisteramt des Kreises Vaihingen vorstand. Und gerade in diesen vergangenen 30 bis 40 Jahren hat das Schützenwesen innerhalb und außerhalb des Kreises auch einen nie für möglich gehaltenen Aufschwung genommen, für seine außerordentlich großen Verdienste um das Schützenwesen wurde Heinz Schmollinger bei seiner Verabschiedung deshalb auch zum Ehren-Kreisoberschützenmeister ernannt. Zu seinem Nachfolger wurde beim Kreisschützentag 2003 Helmut Steffan (Illingen) gewählt.

v.links: Gerd Heizmann (Maulbronn-Diefenbach), Theo Gerst (Maulbronn-Diefenbach), Ewald Reutter (Aurich), Heinz Schmollinger (Maulbronn), Heinz Schäfer (Knittlingen), Kurt Wyrich (Maulbronn-Diefenbach), Gustav Plapp (Knittlingen), Heinrich Wertwein (Knittlingen),
Gerhard Freiburger (Derdingen), Armin Kappenstein (Aurich)
Mit viel Idealismus und noch mehr persönlichem Einsatz ihrer Mitglieder haben sich nahezu alle der inzwischen 14 Kreisvereine eigene Schützenhäuser und Schießstände geschaffen, in denen nicht nur dem immer umfangreicher gewordenen Schießsport unter optimalen Bedingungen nachgegangen werden kann, sondern in denen natürlich auch die den Schützen sprichwörtlich nachgesagte Kameradschaft ausgiebig gepflegt wird.
Heute besteht der Schützenkreis Vaihingen/Enz aus 14 Vereinen in Aurich, Ensingen, Enzweihingen, Hohenhaslach, Illingen, Knittlingen, Maulbronn-Diefenbach, Mühlacker (ESV und SV), Oberderdingen, Ölbronn, Sersheim, Wiernsheim und der Bogenabteilung des TV Ochsenbach die als jüngstes mitglied erst vor wenigen Jahren dem Kreisverband beitrat. Politisch teilen sich diese Orte auf in drei Landkreise (Enzkreis, Ludwigsburg und Karlsruhe), drei Regionen (Nordschwarzwald, Mittlerer Neckar und Mittlerer Oberrhein) und in zwei Regierungsbezirke (Stuttgart und Karlsruhe). Rund 2000 Mitglieder aller Altersgruppen haben in diesen Vereinen sowohl eine sportliche wie auch kameradschaftliche Heimat gefunden, wobei der SV Derdingen mit annähernd 400 Mitgliedern nicht nur im Schützenkreis Vaihingen, sondern sogar im gesamten Bezirk Unterland der mitgliederstärkste Verein war.
Die überwiegend in den Jahren zwischen 1923 und 1927 aus der Taufe gehobenen „Vereine zur Ausübung des Schießsports“ innerhalb des Schützenkreises Vaihingen sind in den seit dieser Zeit vergangenen ereignisreichen Jahren ausnahmslos zu stattlichen Schützenvereinen herangewachsen. Während man dabei vor dem Krieg ausschließlich dem Kleinkaliberschießen frönte und hier naturgemäß auch die Geselligkeit und Kameradschaftspflege bei den damals allerorten stattfindenden Schützenfesten und Preisschießen im Vordergrund standen, unterzogen sich die Vereine nach der kriegsbedingten Zwangspause und den anschließenden Neugründungen etwa ab dem anfang der sechziger Jahre doch einem grundlegendem Wandel. Mit den Neu- bzw. den Ausbauten der Schützenhäuser nahmen nicht nur die Mitgliederzahlen, sondern auch die Waffenarten und die dazugehörigen technischen Einrichtungen zu und man gab dem zuvor überwiegend „geselligen“ Schießen nun mehr und mehr sportlichen Charakter. Heute verfügen nahezu alle Kreisvereine über moderne Schießstände, auf denen eine ganze Palette von Waffenarten , angefangen beim Luftgewehr über die verschiedenen Pistolendisziplinen bis hin zum Schwarzpulver- und Bogenschießen wettkampfmäßig betrieben werden können.
Der Schützenkreis sieht sich seit seiner Gründung nicht nur als Wahrer der kameradschaftlichen Verbindungen innerhalb der großen Schützenfamilie, er vertritt die Schützen durch entsprechende Präsenz bei Veranstaltungen und Tagungen auch gegenüber den übergeordneten Organisationen wie Bezirk Unterland, Württembergischem Schützenverband und Deutscher Schützenbund sowie dem Sportkreis Ludwigsburg und dem Württembergischen Landessportbund.
Daneben obliegt dem Schützenkreis Vaihingen natürlich auch die satzungsmäßige Aufgabe zur Organisation und Durchführung der sportlichen Wettbewerbe, angefangen von den Kreismeisterschaften über die Rundenwettkämpfe in den verschiedensten Waffenarten auf Kreisebene, dem Königs- und Pokalschießen bis hin zur Förderung der wichtigen Jugendarbeit. Oberstes Organ des Schützenkreises ist der jährlich stattfindende Kreisschützentag, bei dem die Mitglieder ssaus den Kreisvereinen regelmäßig Rechenschaft und Informationen über die aktuelle Situation ihrer Organisation erhalten.
Ein Höhepunkt in der jüngeren Kreisgeschichte war das Jahr 2002, als beim Kreisschützentag in Schützingen mit der feierlichen Weihe der neuen Kreisstandarte, der ersten Fahne des Schützenkreises überhaupt, einer der größten Wünsche vornehmlich der älteren Schützenkameraden und vor allem auch unseres langjährigen Kreisoberschützenmeisters Heinz Schmollinger in Erfüllung ging. so konnte dieser ein Jahr später beim Kreisschützentag in seiner Heimatstadt Maulbronn nach sage und schreibe 40jähriger Amtszeit das höchste Amt des Schützenkreises Vaihingen/Enz in jüngere Hände legen. Für sein herausragendes Engagement wurde er unter großem Beifall zum Ehren-Kreisoberschützenmeister ernannt. Zu seinem Nachfolger wurde der bisherige erste Schützenmeister Helmut Steffan (Illingen) gewählt.

stehend v. links: Gerd Heizmann (Maulbronn-Diefenbach) Beisitzer, Rudolf Haller (Knittlingen) Schatzmeister, Hans Ehbauer (Hohenhaslach) Beisitzer Internet, Ehren-KOSM Heinz Schmollinger (Maulbronn) Beisitzer, Jochen Jäger (Aurich) 1.Schützenmeister, Uwe Weindl (Maulbronn-Diefenbach) Sportleiter, Gustav Xander (Hohenhaslach) 2.Schützenmeister
sitzend v. links: Ehren-KOSM Wilhelm Müller (Hohenhaslach) Beisitzer, Brigitte Pfitzenmaier (Ensingen) Beisitzer, Edith Pürmayr (Maulbronn-Diefenbach) Bogenreferentin, KOSM Helmut Steffan (Illingen), Inge Heinke (Mühlacker) Schriftführerin, Dieter Wolf (Maulbronn-Diefen-bach) Jugendleiter